Wie VR MMORPGs aussehen sollten

So ziemlich jeder Spieler dürfte inzwischen mitbekommen haben, dass Virtual Reality (kurz VR) im anrollen ist. Da ich selbst ein VR Fan bin und mich darauf freue, gibt es nach langer Zeit mal wieder einen neuen Blog Eintrag von mir. Dieser Beitrag soll nur kurz darauf eingehen, wie ein MMORPG, das auf VR setzt, meiner Meinung nach aussehen sollte, um das MMORPG Genre neu zu erfinden und auf den richtigen Weg zu bringen.

Um den Reiz eines VR MMORPGs besser erklären zu können, möchte ich erst mal kurz darauf eingehen, was der eigentliche Reiz an VR ist.

Mit einem VR Helm auf unserem Kopf tauchen wir ab in eine virtuelle Welt. Wir schauen nicht mehr durch ein Fenster (dem Bildschirm) in die virtuelle Welt hinein, sondern wir sind plötzlich selbst direkt darin. Der große Reiz an VR liegt also darin, sich selbst durch die virtuelle Welt zu bewegen.

Auf ein MMORPG übertragen heißt das: wir spielen nicht länger unseren Charakter, wir sind der Charakter.

Dieser Aspekt ist mit der wichtigste für ein VR MMORPG und darum ergeben sich für mich hier eindeutige Dinge, die in einem solchen Spiel unbedingt eingehalten werden sollten, damit es auch die maximale VR Erfahrung bringt.

  • keine Twinks, jeder Spieler hat nur einen einzigen Charakter
  • nur in der Ego Ansicht spielbar, keine Dritte Person Ansicht
  • nur mit VR Brille spielbar, nicht mit Monitor
  • Steuerung auf VR Eingabegeräte wie HTC Vive Controller / Oculus Touch ausgelegt und nur damit spielbar. Keine Tastatur+Maus Steuerung
  • Kommunikationssystem primär auf Sprache ausgelegt

Das sind so die wichtigsten Punkte für mich. Vor allem die ersten drei, aber im Grunde sind alle wichtig. Ich möchte hier aber noch mal kurz auf die letzten zwei Punkte eingehen.

Die Steuerung mit VR Eingabegeräten ist einfach deshalb wichtig, damit die Spieler richtig mit der Spielwelt interagieren und mit anderen Spielern besser kommunizieren können (Gestensprache). Das gilt natürlich auch für die Kämpfe, die so viel individueller und intensiver werden.

Nichts würde ein VR MMORPG mehr ruinieren als stumme Charaktere zu haben, Textchat als primäre Verständigung ist im VR Zeitalter absolut out und darum ist ein Kommunikationssystem, das primär auf Sprache ausgelegt ist, absolute Pflicht. Textnachrichten sollten hier nur noch als Notfallsystem dienen.

Natürlich sollten auch andere Dinge hier mit hinein spielen, die ich bereits in anderen Blog Einträgen angesprochen habe, das versteht sich von selbst und daher möchte ich gar nicht groß weiter drauf eingehen.

Was jedenfalls auf gar keinen Fall unter keinen Umständen passieren sollte ist, dass das erste VR MMORPG genauso aussieht wie die aktuellen MMORPGs. Sprich ein MMORPG wie wir sie jetzt schon haben, nur das man statt auf den Monitor guckt eine VR Brille auf hat und sonst ist alles gleich. Wenn das passiert, kann man das Genre auch gleich endgültig begraben. Leider ist das aber meine Befürchtung, weswegen ich da keine wirkliche Hoffnung hege…

8 Gedanken zu „Wie VR MMORPGs aussehen sollten“

  1. Klar kan neine voll animierte Welt um einen herum lustig sein. So etwas wie in den Star Trek mit dem Holodeck hat was..

    Jedoch sehe ich da noch eher eine andere Gefahr und werde definitiv Jahre, bzw eher wohl mindestens 15 Jahre abwarten bevor ich mir dies gönne…

    Keiner weis wie das gesundheitlich wirkt.
    Am Ende hat man wegen solchen künstlichen Dingen einen Tumor im Kopf oder andere üble Krankheiten.
    Ein Handy strahlt stark es erhitzt die Gehirnhälfte auf der Seite wo man telefoniert usw usf.

    Wer weis schon was so eine Brille anstellt. In unserem System kann man auch Aussagen der Industrie null trauen, da die nur Geld sehen und die Gesundheit keine Rolle spielt, es wird halt nur so getan als ob..

    Grüße

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    • Wie heißt es so schön: wenn man es übertreibt ist alles ungesund. ^^

      Ich rechne ohnehin nicht mit einem VR MMORPG in den nächsten Jahren oder besser gesagt will ich auch gar keine sehen, das wäre nur der gleiche MMORPG Rotz den wir bereits haben, nur halt in VR. Da muss schon mehr Umdenken statt finden, damit am Ende dabei auch etwas wirklich gutes dabei raus kommt.

      Davon ab hat man in der Vergangenheit vielem technischen Gesundheitschädliches angedichtet weil man es nicht besser wusste, wie das ein Mensch es gar nicht überleben könnte mit der Geschwindigkeit eines Zugs zu fahren.

      Bei VR hat man ja kein Handy am Kopf, mal von den 08/15 billig VR Lösungen abgesehen, die auf Smartphones setzen. In so einer VR Brille sind lediglich ein/zwei Displays, ein paar Sensoren, Mikro und Kopfhörer und das wars auch schon. Nichts was strahlt oder sich stark erhitzt.

      Viele glaubten ja schon man würde Nackenprobleme kriegen bei den klobigen Teilen auf dem Kopf. Das ist eben pures Unwissen gepaart mit zu viel Vorstellungskraft. Die VR Brillen sind derart leicht und das Gewicht auf dem Kopf verteilt, dass Leute mit einem Helm wie z.B. Motorradhelm, dann richtig Nackenprobleme haben müssten, weil die mehr als das doppelte wiegen. Nur ein Beispiel was halt Unwissen für Blüten treibt.

      Was es natürlich für Auswirkungen hat, wenn man zu lange auf Dauer VR am Stück jeden Tag nutzt, das sind Dinge, die man in der Tat erst noch erforschen muss. Aber man sollte die Anpassungsfähigkeit des menschlichen Körpers auch nicht unterschätzen. Und es wird immer ein kleiner Randbereich geben, der Probleme damit haben wird. Gibt es bei fast allem.

      Ich seh das daher nicht so schwarz, im Gegensatz zur Zukunft der MMORPGs.

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  2. Ich finde VR im allgemeinen zwar ziemlich genial und bin mir sicher, dass der große Hype noch kommen wird. Aber VR mit MMORPGs, das werde ich mir bestimmt nicht “antun”. Bei MMOs will ich entweder ganz entspannt farmen, während nebenbei Musik/Videos/Podcasts laufen. Oder ich will mit voller Konzentration im Bosskampf dabei sein. Auch PvP kann ich mir nicht wirklich mit der Brille vorstellen. Naja, abwarten und Tee trinken.

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    • Bei VR muss man sowieso umdenken, da wird man vieles nicht mehr so machen können bzw. teilweise auch gar nicht mehr machen wollen, wie man es ohne VR Brille am Monitor getan hat.

      Ein VRMMO würde man eh völlig anders angehen und spielen. So zu spielen wie du es bei dir beschreibst würde mit VR auch gar nicht richtig funktionieren. Wenn dir diese Angewohnheit so wichtig ist, wären MMOs auf dem Monitor wohl eh besser für dich. Ich wäre auch eher enttäuscht, wenn man VRMMOs genau so spielen würde.

      Aber ich wäre da einfach ganz offen. Ich könnte aktuell auch nicht sagen wie ich auf Dauer ein VRMMO spielen würde. Lediglich das ich mich durch nichts anderes ablenken lassen würde, könnte ich jetzt schon sagen, also keine eigene Musik, Videos oder was auch immer, volle Konzentration auf das MMO für maximale Immersion oder gar Präsenz.

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    • Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Dabei fällt mir in den MMOs auf, wie viele Dinge andere Spieler nebenbei machen – außer TS, chatten, zocken, noch Musik reinziehen, paar Akten aufarbeiten oder die kleine Bügelwäsche 🙂 TV läuft sowieso parallel, wie man den Kommentaren etwa zu laufenden Sportereignissen entnehmen kann.
      Abgesehen davon, dass dies ein beliebtes Mann-Frau-Spiel über Multitasking-Skills ergibt, und abgesehen davon, dass ich niemand eine bestimmte Spielweise einreden wollte, und abgesehen davon, dass ich vielleicht einfach zu alt bin – für VR geht das wohl alles nicht. Es bleiben also nur die ‘ernsthaften’ oder eingefleischten Spieler – und das ist für die Entwicklungskosten zu wenig. Da alle Firmen natürlich Markterhebungen (über Spiel/er-Verhalten) betreiben (wir gamer liefern die Daten beim Spelen gratis mit), werden sie eine solche radikale Umstellung, wie Balmung sie im Auge hat, nicht anpacken.
      Ich prognostiziere mal: VR wird als spezielles feature auf ‘normale’ MMOs aufgesetzt und man setzt auf den ‘must have’-Effekt (paar Boni und Aufsehen in der virtuellen Welt). Das hätte zwar mit einem ‘echten’ VR-game wenig zu tun, würde aber Geld in die Kassen spülen.

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      • Bleibt abzuwarten, VR könnte schon von sich aus einige Leute zum umdenken bringen, von daher schwer zu sagen wie es sich entwickeln wird. Aber der Grundton von mir war ja auch schon der, dass ich nicht an so eine Umsetzung glaube, dafür ist das Genre MMORPG einfach zu sehr kaputt und die Firmen sind zu feige irgendwelches Risiko eingehen zu wollen.

        Ich selbst hab ohnehin nie etwas noch nebenher gemacht sondern mich immer auf das MMO konzentriert.

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  3. Um mit dem Ende anzufangen: es wird genau so kommen. Warum? Viele Spieler, ältere zum Bespiel (auch ich) stehen VR skeptisch gegenüber. Nicht aus Technikfeindlichkeit, sondern weil sie nicht voll verkabelt rumsitzen wollen und – wichtiger – ihrer Fantasie freien Lauf lassen möchten.
    Es geht dabei nicht um besser/schlechter, sondern um ‘anders’. Nur – solange die Entwickler gehalten sind, den maximalen Personen-/Spieler-/Kundenkreis anzusprechen, wird wohl das passieren, was du in einem frühren Beitrag angesprochen hast: der Versuch, es allen Recht zu machen, den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden – und damit das Spiel zu homöopathisieren.
    Die von dir ‘verlangten’ 5 Punkte sind in meinen Augen völlig korrekt für VR-games. Und ich sehe nicht, dass sie außerhalb von Nischenprodukten appliziert würden. Immerhin: wenigstens fordern sollte man sie 🙂

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    • Ja, ich sehe es da ganz genauso. So lange Entwickler nicht grundsätzlich umdenken, wird sich da nie etwas ändern. Und darum ist es wirklich nicht mehr als ein fordern, ein VR als Gelegenheit zu nutzen umzudenken.

      Ich gehöre ja inzwischen selbst so langsam zum alten Eisen und wenn ich den Mehrwert von VR für mich sehe, dann sind mir die paar Kabel eigentlich egal (ansonsten bringt mich der Kabelsalat hinter dem PC inzwischen gerne mal zur Verzweiflung). Und ich finde sogar das VR die Fantasie unterstützt und sie nicht raubt. Dadurch das man viel mehr in der virtuellen Welt drin ist, beflügelt es eher die Fantasie.

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